13 Tipps für gute Biosicherheit in Viehzuchtbetrieben

Vorübergehende Schließung des Betriebs wegen Vogelgrippe oder Schweinepest. Das ist ein Szenario, das jeder Viehzüchter unbedingt vermeiden möchte. Wenn in einer Region eine Epidemie ausbricht, werden vorübergehende Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aber für einige Betriebe ist es zu spät. Manchmal dauert es bis zu einem Jahr, bis alle Einschränkungen für sie aufgehoben werden. 

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Viele Züchter warten heute nicht mehr einfach nur ab, sondern suchen proaktiv nach Lösungen. Im Viehzuchtsektor ist der klare Trend erkennbar, mehr Biosicherheit in die täglichen Abläufe zu integrieren. Und die Vorteile, die sich daraus ergeben, gehen häufig weit über die Prävention von Krankheiten hinaus. In diesem Artikel finden Sie die Lösungen für Biosicherheit. Lernen Sie die zahlreichen Vorteile kennen.

Definition von Biosicherheit 

Laut Food and Agriculture Organization (FAO) versteht man unter Biosicherheit „eine Reihe präventiver Maßnahmen, um das Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten bei Nutzpflanzen und Nutztieren zu verhindern“. Das erklärte Ziel lautet: vermeiden, dass meine Tiere gekeult werden müssen. In epidemiefreien Zeiten bedeutet es jedoch weniger kranke Tiere und weniger Ausfall. Und das hat wiederum niedrigere Impfkosten und besseres Wachstum zur Folge, denn Krankheiten hemmen das Wachstum. Schließlich erreichen Sie mit Biosicherheit eine bessere Futterverwertung. So zahlt sich Ihre Investition in Biosicherheit in barer Münze aus.

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Biosicherheit: Krankheiten fernhalten

Sie können eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, um die Biosicherheit zu verbessern. Diese Maßnahmen werden in der Regel in zwei Gruppen eingeteilt. Erstens: Was können Sie tun, um Krankheiten von außen fernzuhalten? Die zweite Gruppe von Maßnahmen konzentriert sich darauf, zu verhindern, dass sich eine Krankheit in Ihrem Betrieb ausbreitet. 

Mögliche Eingriffe in Ihre Infrastruktur und Ihren Fuhrpark

Der Schutz vor Einflüssen von außen beginnt bei der Infrastruktur. Sie können einen Zaun errichten und Ihre Futtermittelsilos auf die Straßenseite Ihres Betriebs verlegen (Tipp 1). LKWs mit Futterlieferungen befüllen dann die Silos von außerhalb des Zauns. Indem LKWs nicht mehr auf Ihr Betriebsgelände fahren, schließen Sie eine der Hauptursachen für Kontaminationen aus. Immer häufiger nutzen Züchter einen Teil ihres Fuhrparks ausschließlich für den Transport innerhalb des Betriebs (Tipp 2). Diese Fahrzeuge fahren auf „sauberen“ Wegen. Der andere Teil des Fuhrparks ist für den Transport außerhalb des Betriebs bestimmt.

Verfahren für neue Tiere

Auch die Aufnahme neuer Tiere im Betrieb kann nach festgelegten Verfahren erfolgen. Schaffen Sie eine Be- und Entladezone am Rand des Betriebsgeländes. Lkw und Fahrer, die Tiere zum und vom Zuchtbetrieb transportieren, sollten außerhalb des Geländes bleiben (Tipp 3). Beispielsweise bleiben neue Tiere für eine gewisse Zeit in Quarantäne, bis feststeht, dass sie gesund sind (Tipp 4). Einige Viehzuchtbetriebe sind dazu übergegangen, zwischendurch keine neuen Tiere aufzunehmen (Tipp 5). Sie beginnen immer mit einer großen Gruppe neuer Tiere. Sie nehmen erst dann wieder neue Tiere auf, wenn die ausgewachsenen Tiere den Betrieb verlassen haben.

Protokoll für Besucher

Außerdem installieren immer mehr Züchter Duschen für Besucher (Tipp 6). Immer häufiger folgen die Gäste vor ihrem Besuch einem vereinbarten Protokoll (Tipp 7). So werden sie beispielsweise gebeten, zwei Tage vor ihrem Besuch jeglichen Kontakt mit den Tiersorten, die in den Ställen vertreten sind, zu vermeiden.

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Biosicherheit: Verhindern Sie die Ausbreitung in Ihrem Betrieb

Wenn Sie eine Kombination von Maßnahmen ergreifen, um Krankheiten von außen fernzuhalten, haben Sie bereits einen großen Schritt in Richtung Biosicherheit getan. Aber es ist auch wichtig, dass Sie über eine interne Struktur und Richtlinien verfügen.

Verfahren für die tägliche Arbeit

Ein Schweinezüchter könnte seine täglichen Aufgaben in einer logischen Reihenfolge erledigen (Tipp 8). Ihr Tag beginnt zum Beispiel bei den Ferkeln und später gehen Sie zu den großen Mastschweinen. Dies ist ein logisches Vorgehen, da kleinere Tiere anfälliger für Krankheiten sind. Wenn sich in den Ställen mit Mastschweinen Bakterien befinden, werden sie sich nicht auf die kleineren Ferkel ausbreiten. 

Viele Züchter haben auch für jeden Stall separate Kleidung und Stiefel (Tipp 9). Für jeden Stall gibt es eine bestimmte Farbe, sodass keine Verwechslung möglich ist. 

Und natürlich muss es auch ein klares Verfahren für tote Tiere geben (Tipp 10). Oder wie lässt sich vermeiden, dass Nagetiere oder Insekten zur Verbreitung von Viren beitragen? 

Verbringung von Tieren innerhalb des Betriebs

Durch die Strukturierung Ihrer täglichen Arbeit haben Sie die Biosicherheit in Ihrem Betrieb bereits erheblich erhöht. Aber denken Sie sorgfältig nach, bevor Sie Tiere innerhalb des Unternehmens transportieren. 

Besitzen Sie eine Krankenstation (Tipp 11)? Dann bringen Sie kranke Tiere rechtzeitig dorthin und lassen Sie sie erst in den Stall zurückkehren, wenn sie wieder völlig gesund sind. Denken Sie auch genau über die Planung der Impfungen nach (Tipp 12). Und schließlich sollten Sie Ihre Tiergruppen nicht mischen (Tipp 13). Die Gefahr, dass Tiere mit unterschiedlichem Resistenzniveau zusammengebracht werden, ist groß. Dieses Risiko sollten Sie auf keinen Fall eingehen.

Ein gesunder Betrieb jetzt und in Zukunft

Wenn Sie diese externen und internen Maßnahmen miteinander kombinieren, dann sind Sie auf dem besten Weg zu einem Betrieb, der in der Lage ist, erfolgreich die Probleme zu meistern, die das Wachstum bei moderner Intensiv-Tierhaltung hemmen können. Sicher, das erfordert einiges an Investition: Zeit, Planung, Struktur und Mittel. Aber Sie haben die Gewissheit, dass Ihr Betrieb jetzt und in Zukunft gesund bleibt – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.

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13 Tipps für gute Biosicherheit in Viehzuchtbetrieben

  1. Errichten Sie einen Zaun und verlegen Sie die Futtermittelsilos auf die Straßenseite. Futterlieferanten können die Silos auch von außerhalb des Zauns befüllen.
  2. Wenn möglich, teilen Sie Ihren Fuhrpark auf.
  3. Schaffen Sie eine Be- und Entladezone am Rand des Betriebsgeländes.
  4. Stellen Sie neue Tiere zunächst für eine gewisse Zeit unter Quarantäne.
  5. Nehmen Sie zwischendurch keine neuen Tiere auf.
  6. Richten Sie Duschräume für Besucher ein.
  7. Erstellen Sie ein Protokoll für Besucher.
  8. Erledigen Sie Ihre täglichen Aufgaben in einer logischen Reihenfolge.
  9. Führen Sie einen Farbcode für separate Overalls und Stiefel pro Stall ein.
  10. Denken Sie über ein Verfahren für tote Tiere nach und vermeiden Sie die Nähe zu Nagetieren oder Insekten.
  11. Richten Sie eine Krankenstation ein.
  12. Organisieren und planen Sie Ihre Impfungen.
  13. Mischen Sie Ihre Tiergruppen nicht.
     

3 konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Biosicherheit

Was ein Overhead-System von Roxell für Sie bedeuten kann

Roxell bietet drei Lösungen, mit denen Sie die Biosicherheit erheblich verbessern können. Sie übernehmen den Transport des Futters im Betrieb und LKWs müssen zur Futteranlieferung nicht mehr auf das Betriebsgelände fahren. Der gesamte Transport erfolgt „overhead“, also „über dem Kopf“. Nachstehend erfahren Sie, wie die drei möglichen Overhead-Systeme funktionieren.

Die Roxell-Produkte, aus denen das Overhead-System besteht: 

 

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Lösung 1: Verbinden Sie Ihre Silos

Die einfachste Lösung besteht darin, das Vorratssilo mit einem oder mehreren Tagessilos am Stall zu verbinden. Das Tagessilo verfügt über einen Maximumsensor, der anzeigt, wenn es voll ist. 

Futter ist ein wichtiger Kostenfaktor in einem Viehbetrieb. Es kann sogar mehr als 70 % Ihrer Betriebskosten ausmachen. Die Erfassung und Überwachung des Futterverbrauchs ist ein erster Schritt für einen bewussten Umgang mit den Futterkosten. Aus diesem Grund empfiehlt sich die zweite Lösung.

 

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Lösung 2: Verbinden Sie Ihre Silos und installieren Sie eine Chargenwaage

Für Geflügelbetriebe bietet Roxell eine Lösung, bei der Sie eine Chargenwaage zwischen Ihren Lagersilos und Tagessilos platzieren. Mit einer Chargenwaage entscheiden Sie sich für ein Dosierverfahren mit hoher Genauigkeit. Das Gerät wiegt und erfasst die „Charge“ des Futters und leitet sie an ein bestimmtes Tagessilo weiter. Das Wiegesystem dosiert das Futter exakt. Sie füttern nicht mehr und nicht weniger als nötig. Das Sortiment von Roxell umfasst sowohl mechanische als auch elektronische Chargenwaagen. Roxell bietet auch die Möglichkeit zum elektronischen Wiegen von Tagessilos. Korrekt abgewogene Futterrationen sind wichtig für eine erfolgreiche Kostenkontrolle. Damit machen Sie den ersten Schritt hin zu einer bewussten Fütterungsstrategie.

 

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Lösung 3: Verbinden Sie Ihre Silos und setzen Sie ein Multifast-Chargenfütterungssystem ein

Die dritte Lösung ist für Schweinebetriebe bestimmt. Sie ist ein weiterer Schritt zur Optimierung der Fütterung. Anstelle einer Chargenwaage verwenden Sie ein Multifast™-Chargenfütterungssystem, das es Ihnen ermöglicht, in Phasen zu füttern. Wenn Sie den Tieren während ihres gesamten Aufenthalts in Ihrem Betrieb nacheinander drei Arten von Futter geben, können Sie eine schrittweise Umstellung sicherstellen. 

Bei Jungtieren beginnt man meist mit hochkonzentrierten Futtermischungen. Diese sind oft teurer als die zweite und dritte Futterart, die in einer späteren Wachstumsphase auf dem Plan steht. Wenn Sie mit einer Chargenwaage arbeiten, geben Sie das Futter, z. B. Wachstumsfutter A, einen Monat lang (Grafik 1). Bei einem Fütterungssystem mit Phasen können Sie das reine konzentrierte Futter nur in der ersten Woche geben. Nach dieser Woche beginnen Sie, Wachstumsfutter B einzumischen. Sie benötigen einfach viel weniger von dem teuren Wachstumsfutter A (siehe Grafik 2). 

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Mit dem Multifast™-Chargenfütterungssystem erfolgt die Fütterung wesentlich präziser. Und das kommt auch der Umwelt zugute. Denn es wird weniger Kot produziert, weil das Futterangebot dem Nährstoffbedarf der Tiere jeden Tag genau entspricht. Und das ist gut für Ihren Betrieb und sein Umgebung. 

Mit Multifast selbst Futter mischen

Indem Sie mit Multifast das Futter selbst mischen, entscheiden Sie auch selbst über die Futterkomponenten. Sie verwenden Rohstoffe, die Sie selbst produzieren, und ergänzen sie mit Vormischungen, bis die richtige Zusammensetzung erreicht ist. Indem Sie das Futter selbst mischen und zusammenstellen, sind Sie ganz bewusst an den Futterergebnissen beteiligt und sparen Futterkosten.

Mit Multifast können Sie Ihre Futterkosten drastisch senken, während Ihre Tiere gleichzeitig alles erhalten, was sie brauchen. Es ist präzises Füttern ohne Kompromisse. Und das alles ohne zusätzliche manuelle Arbeit und mit einem großen Schritt in Richtung Biosicherheit.